Freitag, 14. Mai 2010

Treu und tapfer - vom Datenschutz bis zum Kaspertheater


Wieder so eine wunderbar vielfältige Woche, die 18. Kalenderwoche, Anfang Mai. Sechs diametral verschiedene Themen an sieben Tagen abgehandelt. 

1) Montag. Sind die Überwachungskameras am Delmenhorster Amtsgericht rechtmäßig oder illegal? Umstritten. 

2) Dienstag. Wilhelmshavener Ingenieur-Studenten lassen ihre kleinen Robotermaschinen aufeinander los. Niedlich und spannend. 

3) Mittwoch/Donnerstag. Grüne im Bundestag scheitern mit ihrem Vorstoß, gebührenpflichtige Warteschleifen-Zeiten bei Hotlines zu verbieten. Ärgerlich. 

4) Donnerstag. Genau 30 Jahre nach einer Bremer Straßenschlacht findet in Hoya ein öffentliches Rekrutengelöbnis statt. Ich harre völlig durchnässt bei 8 oder 10 Grad Celsius auf einem zugigen Sportplatz aus, lasse das ganze militärische Kaspertheater auf mich einwirken und mache hinterher in aller Eile einen anhörbaren Beitrag daraus.  "Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, und das Recht und die Freiheit tapfer zu verteidigen." Die Formel geht ja eigentlich noch. Aber nachdem alle auf dem Platz sie gehört haben, muss der Unteroffizier dem Oberoffizier (oder wie der heißt), noch im Brüllton kasernenhoftauglich zuschreien: "Gelöbnis vollzogen" oder so ähnlich. Überhaupt: Gleichschritt, rechts um, die Augen links, präsentiert - das Gewehr, und all das... Ich bin immer noch froh und glücklich und von der Richtigkeit überzeugt, verweigert zu haben. 

5) Sonnabend. Der Schauspieler Uwe Steimle ist Frühlingsgast beim Nordwestradio. Moderatorin ist Julia Westlake. Wunderbar lockeres Gespräch. Wir erfahren viel über den Menschen Uwe Steimle und hören zum Glück sehr wenig von seinen manchmal anstrengenden politischen Ansichten. Gut gemacht, Julia. Nun muss ich noch den Nachbericht machen, für den Montagmorgen.

6) Sonntag. Im Rahmen der ostfriesischen Veranstaltungsreihe "Abenteuer Wirklichkeit" hat jetzt auch das Ostfriesische Landesmuseum im alten Emder Rathaus einen Programmpunkt: "Schein oder Wirklichkeit" zeigt 80 Gemälde der realistischen Malerei aus Deutschland und den Niederlanden aus dem 16. Jahrhundert, sprich: der Rembrandt-Ära. Ich muss zu Haus daraus noch einen Beitrag für den Montagmorgen schustern, aber Heike und ich lassen es uns nicht nehmen, außerdem noch die Realismus-Ausstellung in der Emder Kunsthalle zu besuchen. Das war längst fällig! Und es hat sich gelohnt.

Das war eine sehr volle Woche, aber das Gefühl ist schon toll, sechs so verschiedene Geschichten gestemmt zu haben.

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